Beispiele aktueller Arbeiten; Serien, Projekte in Progress
NEUERSCHEINUNG: Die Illustrationen Lebensstationenvon Sophie Scholl, s. u., gibt es nun
in Heftform. 20 Seiten, Farbe, Klammerheftung. Preis: 4.50 € inl. Porto.
Bestellung über nikolomo@nikolausmohr.de
Illustrationen Lebensstationenvon Sophie Scholl
Die Arbeiten sind Besitz der Kunstsammlung des Lankreises Sigmaringen, Leihgabe für die Widmungshäuser und Denkstätte Widerstand Weingarten Studentenwerk Weiße Rose e.V. - Ravensburg/Weingarten Galerie der Aufrechten s.a. : www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de
Blatt 1: Forchtenberg
1921 - 1930
Vor dem Geburtshaus Sophies (* 9. Mai 1921), in dem ihr Vater Robert Scholl als
Bürgermeister arbeitet und die Familie wohnt, steht links die Mutter Lina
Scholl in ihrer Tracht aus der Zeit 1905 als sie noch Diakonissin war. Sophie wird
später in der evangelischen Kleinkinderschule von Diakonieschwestern behütet
werden.
Rechts sitzt Sophie in einem Garten. Ihre Jugendzeit in Forchtenberg
ist fast unbeschwert, sie liebt die Gärten und Weinberge und hält sich gerne in
der Natur auf.
Ein einschneidendes Ereignis ist die Geburt ihrer Schwester
Thilde, die nach 10 Monaten an Masern stirbt. Im Vordergrund vor Sophie sieht
man ein Kind im Taufkleid, Hinweis auf die Schwester, Vorschau auf Sophies
kommenden Beruf als Kindergärtnerin und Vorhersage ihres Traumes vor ihrer Hinrichtung.
Die drei Personen symbolisieren gleichzeitig die drei Lebensalter.
Im Vordergrund Bildmitte erkennt man eine Mausefalle mit
einer toten Maus. Als Memento Mori weist sie auf die Ermordung Sophies.
Sophie kann es nicht ertragen, dass die Mäuse im Keller des
Rathauses mit Fallen getötet werden. 1942 schreibt sie: „Ich erinnere mich,
dass es mir als Kind ein unlösbareres und furchtbar trauriges Problem erschien,
zu leben, ohne dabei andere zu vernichten. Es scheint mir jetzt noch genau so
unlösbar, nur habe ich es vergessen.“
Bleistift, Farbstift, Sepia, Deckweiß
auf Papier, Bildmaß 48,5 x 38,5 cm, mit Passepartout 60 x 50 cm, 2015
Blatt 2: Ludwigsburg
1930 - 1932
Rechts oben neben dem Wohnhaus sind Robert Scholl und seine
fünf Kinder Inge, Hans, Elisabeth, Sophie, Werner zum
Familienphoto versammelt. Sie beobachten eine Schlägerei im Vordergrund
zwischen Kommunisten und den Anhängern Hitlers. Robert Scholl sieht kritisch
zu. Seine Ablehnung des Nationalsozialismus wird ihm im Jahr 1942 zum Verhängnis: Wegen
Äußerungen über Adolf Hitler, den er als
„Geißel Gottes“ bezeichnet, wird er zu vier Monaten Gefängnis verurteilt und
mit einem Berufsverbot belegt.
Bleistift, Farbstift, Sepia,
Deckweiß auf Papier, Bildmaß 48,5 x 38,5 cm, mit Passepartout 60 x 50 cm, 2015
Blatt 3: Ulm 1932 - 1940
Aus der braunen Masse einer Kundgebung mit Hakenkreuzfahnen auf
dem Ulmer Münsterplatz ragt das gotische Münster der evangelischen Kirche. Das
Gotteshaus ist Kulisse für den Aufmarsch. Links im Vordergrund befindet sich
Sophie in BDM-Uniform mit ihrem charakteristischen Herrenhaarschnitt. Trotz ihrer strammen Karriere bei den Jungmädels verrät ihr Blick nach Links
aus dem Bild erste Zweifel.
1940 wird Sophie am evangelischen
Kindergärtnerinnen-Seminar in Ulm-Söflingen eine Ausbildung zur Kindergärtnerin
beginnen.
Bleistift, Farbstift, Sepia, Deckweiß
auf Papier, Bildmaß 48,5 x 38,5 cm, mit Passepartout 60 x 50 cm, 2015
Blatt 4:
Reichsarbeitsdienst Krauchenwies 1941
Im Hof des Schlosses Krauchenwies sind die Frauen des
Reichsarbeitsdienstes im Kreis zum Fahnenappell angetreten. Sie hissen die
Hakenkreuzfahne, deren Haken verblassen und das Kreuz deutlich wird. Links im
Vordergrund steht Sophie mit dem Rücken zur Gruppe. Sie beginnt sich wegen
ihrer Abneigung gegenüber geisttötenden Drills und der Kasernierung und unter
dem Einfluss der Schriften des Kirchenvaters Augustinus vom Nationalsozialismus
abzuwenden.
Über (hinter) dem Schloss eröffnet sich ein Blick in den
Park, in den Sophie immer wieder „auskneift...um sich mit dem Himmel zu unterhalten“.
Im Park befindet sich ein Brunnen, in seiner Form an den Gral erinnernd, auch
Vorschau zum Stufenbrunnen an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ferner auf die Gnaden- und Paradiesbrunnen
barocker Kirchen hinweisend.
Bleistift, Farbstift, Sepia, Deckweiß
auf Papier, Bildmaß 48,5 x 38,5 cm, mit Passepartout 60 x 50 cm, 2015
Blatt 5: Kriegshilfsdienst Fürstenberg und
Blumberg 1941 - 1942
Der Bahnhof
Blumberg. Sophie ist oft mit dem Zug unterwegs - für Besuche daheim in Ulm, zur
Gesellschaft mit ihren Freunden und zu Treffen mit ihrem Gefährten Fritz
Hartnagel.
Sophie leistet als Arbeitsmaid, links im Bild, in den
Kinderhorten Fürstenberg und Blumberg Dienst. Sie empfindet den Dienst als
drückend und ermüdend, dennoch erhält sie zum Abschluss ein sehr gutes Zeugnis.
Im Bild oben wird eine von Sophie gefertigte Zeichnung eines Säuglings widergegeben.
Bleistift, Farbstift, Sepia, Deckweiß
auf Papier, Bildmaß 48,5 x 38,5 cm, mit Passepartout 60 x 50 cm, 2015
Blatt 6: München 1942 - 1943
Im Juni 1942 beginnt Sophie Scholl in München Biologie
und Philosophie zu studieren.
In der Bildmitte erkennt man den Stufenbrunnen vor der
Ludwig-Maximilians-Universität
München (s. a. Blatt 4), im Bildhintergrund das Ornament des Bodens des
Lichthofes der Universität.
Sophie schließt sich der Widerstandsgruppe Weiße
Rose an, die auf Initiative eines
Freundeskreises um Hans Scholl und Alexander Schmorell entstand.
Im Februar 1943 wird Sophie Scholl bei einer Flugblattaktion, siehe
Bild oben rechts, bei der sie zusammen mit ihrem Bruder Hans im Lichthof der
Münchner Maximilians-Universität Flugblätter verstreut, entdeckt und anschließend
von der Gestapo festgenommen. Links im Bild sieht man ein Photo Sophies aus der
Erkennungsdienstlichen Behandlung
durch die Gestapo.
Am 22. Februar wird Sophie mit ihrem Bruder Hans und Christoph Probst vom Volksgerichtshof wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung,
Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und am selben Tag
im Strafgefängnis München Stadelheim mit der Fallschwertmaschine (Bild rechts) enthauptet.
Bleistift, Farbstift, Sepia, Deckweiß
auf Papier, Bildmaß 48,5 x 38,5 cm, mit Passepartout 60 x 50 cm, 2015
Blatt 7: Sophies Traum
Im Hintergrund erhebt sich ein Gebirge. Auf dem Gipfel steht ein Kreuz,
daneben eine Figurenstaffage - Erinnerung an eine große Fahrt 1937.
Links im Bild steht Sophie, vor ihr reißt ein Abgrund auf, rechts vom
Abgrund befindet sich ein Kleinkind (s. a. Blatt 1).
In der Nacht vor
der Hinrichtung hat Sophie einen Traum: Es
war ein schöner Tag. Sie trägt ein Kind im weißen Taufkleid einen steilen Berg
hinauf. Plötzlich klafft eine Gletscherspalte auf. Sophie legt das Kind auf die
andere Seite des Abgrundes, dann stürzt sie in die Tiefe.
Bleistift, Farbstift, Sepia, Deckweiß auf doppeltem Papier,
obere Papierseite gerissen, Bildmaß 48,5 x 38,5 cm, mit Passepartout 60 x 50
cm, 2015
Die
Bilddeutungen basieren auf der Biographie Sophie Scholls von Barbara Beuys,
Hanser Verlag München, 2010
Teilweise
dienten historische oder moderne Photographien und NS-Propagandamaterial als
Bildvorlage.
Text
und Illustration von Nikolaus Mohr, Ostrach, 2015
Portrait Sophie Scholl als interaktive Kunst, Laserdruck auf Schiefertafel, Holz, Kreide, Schwamm, Schnur, 60 x 50 cm, mit Schnur 133 x 50 cm, 2015
Portrait Sophie Scholl - Erinnerungsarbeit, Photoarbeit/Puzzle, Flugblätter, auf
Buchbinderpappe geleimt, 60 x 50 cm, 2015
Portrait Sophie
Scholl - Vom Verschwinden und Vergessen, Digitaldruck auf Leinwand nach Computerarbeit
Schwellenwert, 60 x 50 cm, 2015
Weitere Arbeiten zur Galerie der Aufrechten (Auswahl)
Josef Ruf, *1905 in Hochberg bei Bad Saulgau, hingerichtet am 10. Oktober 1940 in Brandenburg-Görden, Kriegsdienstverweigerer aus christlichen Motiven. Als „Bruder Maurus“ in der Christkönigsgesellschaft.
Josef Ruf Öl/Lw, Siebdruck auf Glas in Abstandsrahmen 60 x 50 cm 2016 Zitat A. Hitler: Wir
halten die Kräfte des Christentums unentbehrlich für den sittlichen
Wiederaufstieg des deutschen Volkes.
Josef Ruf Öl,Ölkreide,Tusche/Papier 60 x 50 cm 2016
Michael Lerpscher, * 5. November 1905 in Wilhams/Allgäu, hingerichtet am 05. September 1940 im Zuchthaus Brandenburg, Kriegsdienstverweigerer aus christlichen Motiven. Laienbruder der Christkönigsgesellschaft.
Michael Lerpscher Öl/Lw, Siebdruck auf Glas in Abstandsrahmen 60 x 50 cm 2016 Zitat A. Hitler: Ich
bewundere das Christentum und werde es fördern.
Michael Lerpscher Bleistift/Papier 60 x 50 cm 2016
Raphael Walzer OSB * 1888 in Ravensburg als Josef Walzer; † 19. Juli 1966 in Heidelberg. Benediktinermönch und Erzabt der Erzabtei Beuron. Gegner des Nationalsozialismus. 1937 emigriert. Danach im Exil in Frankreich und Algerien.
Raphael Walzer Tusche/Ölkreide/Papier 60 x 50 cm 2016 Links oben einen Dämon der die Butzenscheiben einschlägt. Es handelt sich um ein Zitat aus Grünewalds Versuchung des Hl. Antonius, Hinweis auf den nationalsoz. Widersacher, der in Walzers Leben einbricht.
Raphael Walzer Bleistift/Kreide/Papier 60 x 50 cm 2016
Raphael Walzer (Denunziation) ÖL/Lw 60 x 50 cm 2016 Links oben eine Dreiergruppe am Fenster, es ist ein Zitat aus Max Ernst Die Jungfrau züchtigt den Jesusknaben vor drei Zeugen. Bei diesem Bild werden die Zeugen durch Denunzianten ersetzt. Dieses Schicksal hat Walzer durch Klosterbrüder erfahren, die ihn bei der Gestapo Sigmaringen denunzierten.
Transformationen (Alchemie)
Duck Tales, Eisen
über Stopfpräparat, 2-tlg.,
je ca. 60 x 40 x 20 cm, 2013
Sugar FoxyZucker über Stopfpräparat /Acryl 90 x 45 x 50 cm 2- tlg 2016
Nonpareil Liebesperlenüber
Stopfpräparat 20 x 35 x 18 cm 2015
Tick, Trick und Track Eisen über Stopfpräparat 3- tlg, 30 x 20 x
18 cm, 32 x 28 x 16 cm, 30 x 32 x 24
cm 2015
Idolum Glaskügelchen über Stopfpräparat,Holz 25 x 16 x 27 cm 2018
El Iksir 24 ct. Blattgold über Stopfpräparat , Plexiglas, Holz 15 x 11 x 8 cm 2018